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wird ein Kind blühender Eltern es vom Schmause verstoßen
und sagen: trolle dich, dein Vater ist ja nicht beim Gastmahl!
Dann flüchtet es sich weinend zu der Mutter, die keinen
Gatten mehr hat. Der aber wird die Hunde sättigen und
die Würmer werden den Ueberrest verzehren! Was helfen
mir nun die schmucken, zierlichen Gewände in den Kästen?
Der Flamme will ich sie alle übergeben: was frommen sie
mir? Hektor wird nicht mehr auf ihnen ruhen, nicht mehr
in ihnen prangen!" So sprach sie weinend und wehklagend,
und rings umher seufzten die Trojanerinnen.
^1' - \
8. Die Eroberung von Troja.
Nachdem die Griechen zehn Jahre lang erfolglos vor
Troja gekämpft hatten, nahmen sie endlich ihre Zuflucht zur
List. Auf den Rath des Odysseus fällten sie auf dem wald-
reichen Jdagebirge hochstämmige Tannen, und nun zimmerte
der kunstreiche Held Epeos ein mächtiges Roß, zuerst die
Füße des Pferdes, dann den Bauch, über diesen fügte er
den gewölbten Rücken, hinten die Weichen, vorn den Hals;
über ihm formte er zierlich die Mähne, die sich flatternd zu
bewegen schien: Kopf und Schweif wurden reichlich mit Haaren
versehen, aufgerichtete Ohren an den Pserdekopf gesetzt und
gläserne leuchtende Augen unter der Stirn angebracht: kurz
es fehlte nichts, was an einem lebendigen Pferde sich regt
und bewegt. So vollendete er mit Athene's Hülfe das Werk
in drei Tagen, zur Verwunderung des ganzen Heeres.
Nun stiegen die tapfersten Helden, Neoptolemos, der
Sohn des Achilles, Menelaos, Diomedes, Odysseus, Philok-
tetes, Ajax und andre, zuletzt Epeos, der das Roß verfertigt,
in den geräumigen Bauch des hölzernen Pferdes: die übrigen
Griechen aber steckten Zelte und Lagergeräth in Brand und
segelten dann nach der nahe gelegenen Insel Tenedos, wo
sie ans Land stiegen.
Als die Trojaner den Rauch des Lagers in die Luft
steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren,
stürmten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem Griechischen
Lager zu und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß.
Während sie unter einander stritten, ob man das Wunder-
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bewacht hatte, fand Herakles versteinert. Dafür mußte er
aber mit einem Riesen kämpfen, der den Garten in Besitz ge-
nommen hatte. Das war Antäos, ein Sohn der Erde,
der von seiner Mutter mit einer Wundergabe ausgestattet
war, die ihn fast unüberwindlich machte. Herakles rang mit
ihm und warf ihn mehrmals nieder. So oft aber der Riese
den mütterlichen Boden berührte, ward er neu gestärkt und
sprang mit frischen Kräften wieder auf. Als Herakles das
inne ward, hielt er ihn hoch empor und erwürgte ihn in der
Luft. Darauf trug er die goldenen Aepfel nach seinem Schiffe
und kehrte nach Mycenä zurück.
Endlich sandte Eurystheus den schwer geprüften Helden,
den er gern vernichtet hätte, in die grause Unterwelt, um
Kerberos, den Höllenhund, auf die Oberwelt zu bringen
und dann wieder zurückzuführen. Das war ein Hund mit
drei Köpfen, der statt des Schwanzes eine Schlange hatte.
Pluto, der Gott der Unterwelt, bewilligte ihm den Hund
unter der Bedingung, daß er ihn unbewaffnet binde. Herakles
stieg durch den Schlund am Vorgebirge Tänarum, wo man
sich den Eingang zur Unterwelt dachte, hinab. Hier opferte
er eine schwarze Kuh, um mit dem Blute die Schatten zu
versöhnen, und ging dann auf den Kerberos los, den er mit
seiner Riesenstärke bewältigte, nur biß ihn der Schlangenkopf
am Schwänze des Hundes in die Füße. Lebendig brachte er
den Hund vor Eurystheus, der ihm befahl, das Thier wieder
in die Unterwelt zurückzuführen.
Nachdem Herakles den Kerberos zurückgeführt hatte, war
er nach dem Beschluß der Götter von der Dienstbarkeit er-
löst. Aber es war dem Helden noch nicht beschieden, glücklich
zu sein. Das Gift vom Bisse des Höllenhundes wirkte
schleichend nach und zog ihm eine Gemüthskrankheit zu, die
sich bis zum Wahnsinn steigerte. In diesem Zustande ver-
übte er manche heillose That, plünderte sogar das Delphische
Orakel und beleidigte den Gott Apollo. Da verkündigte die
Gottheit, daß er nur dann vom Wahnsinn genesen werde,
wenn er sich abermals auf drei Jahre als Sclave vermiethe.
Er befolgte den Rath und trat in die Dienste der Om-
phale, Königin von Lydien. Hier verrichtete er von neuem
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Unter den Königen, die aus seinem Geschlechte in Theben
regierten, ist besonders Lotos durch sein furchtbares Geschick
berühmt geworden. Ein Orakel hatte ihm verkündet, der Sohn
seiner Gemahlin Jokaste werde ihm das Leben rauben.
Lotos zitterte vor dem Sohne, der ihm bald darauf geboren
ward, und übergab ihn einem Diener, um ihn auszusetzen,
nachdem er ihm die Knöcheln mit Nadeln durchbohrt hatte.
Der Diener setzte ihn auf dem Berge Kithäron aus. Da
fanden die Hirten des korinthischen Königs Polybos den schrei-
enden Knaben und brachten ihn ihrer Königin Periböa, die
keine Kinder hatte. Das königliche Paar nahm den Findling
auf und erzog ihn an Sohnes statt. Da seine Füße in den
ersten Tagen noch geschwollen waren, nannte man ihn Oedi-
pus oder Schwellfuß. In Korinth wuchs er fröhlich auf und
glaubte im Hause seiner Eltern zu sein, bis ihm einer seiner
Altersgenossen einst im Zanke vorwarf, daß er ja nur ein an-
genommenes Kind sei. Diese Mittheilung traf ihn hart; er
wollte Gewißheit haben und fragte das Orakel zu Delphi
über seine Herkunft. Dies gab ihm die Weisung, die Heimath
zu meiden, sonst werde er seinen Vater tobten und seine
Mutter zur Frau erhalten. Da Oedipus gewöhnt war, Ko-
rinth als seine Heimath anzusehen, so kehrte er nicht wieder
dahin zurück, und wanderte von Delphi aus nach Theben zu.
Unterwegs kam er durch einen Hohlweg und begegnete hier
einem Wagen, in dem ein Herr mit seinem Herold fuhr. Da"^' ^
er nicht ausweichen konnte, tödtete der Herold eins von feinen .
Pferden; Oedipus griff zur Wehr und erschlug den Herrn
sammt den Diener. Er setzte darauf seinen Weg fort und
gelangte nach Theben, wo sich die Nachricht, daß König Lotos
von Räuberhand gefallen sei, schon verbreitet hatte. So
war denn Oedipus, ohne es zu ahnen, der Mörder seines
Vaters geworden.
Damals ward Theben von einem schrecklichen Ungeheuer
heimgesucht; es war die Sphinx, die oben wie eine schöne
Jungfrau, unten wie eine Löwin anzusehen war und an den
Schultern Flügel hatte. Dies Ungethüm durchzog das Land
und gab den Leuten ein Räthsel auf, das hieß also: „Was
ist das für ein Geschöpf, das eine Stimme hat, am Morgen
auf vier Füßen, Mittags auf zweien und Abends auf drei
\ J/i \ io\ 4, f ri" 'j '
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Speere und Schilde zurücklassen, vor allen aber das tiefste
Geheimniß beobachten.
Nach dieser Verabredung kehrte Telemachos nach der
Stadt in seinen Palast zurück, wo die Freier, über die Ver-
eitelung des Mordes an dem heimkehrenden Königssohn er-
grimmt, auf neue Frevelthaten sannen.
Am andern Morgen kehrte Odysseus, der inzwischen seine
Bettlergestalt wieder angenommen hatte, mit dem Sauhirten
Eumäos nach der Stadt. Unterwegs schon erfuhr der ver-
kleidete König harte Kränkungen von einem unverschämten
Ziegenhirten, dem Melantheus, der, auf Seiten der Freier
stehend, diesen Ziegen zum Schmaus in die Stadt führte. Als
er die Beiden sah, rief er aus: „Wahrlich, das heißt recht,
ein Taugenichts führt den andern! Stets gesellt ja ein Gott
den Gleichen zum Gleichen! Was führst du nun, Sauhirt,
diesen Fresser, diesen beschwerlichen Bettler und Tellerlecker in
die Stadt, der, die Schultern an den Thürpfosten sich reibend,
um Brocken bittet! Wenn er zum Hüter eines Geheges, zum
Ausfegen der Ställe taugte, könnte er Molken trinken, und
Fett auf die Lenden gewinnen; doch zur Landarbeit wird er
keine Lust haben und lieber für seinen unersättlichen Bauch
um Futter betteln. Im Palaste des Odysseus werden ihn
die Freier mit Schemeln werfen und ihm die Rippen zer-
schmettern."
Diese und andere Schmähungen ertrug der Held mit
ruhiger Gelassenheit; bald enteilte der Ziegenhirt Melantheus
zum Palaste, und auch Eumäos und der Bettler langten nach
ihm an. Vor der Wohnung auf einem Haufen Dünger lag
ein alter Hund des Odysseus, der, vormals ein stattlicher
Jagdhund, jetzt verachtet und von Ungeziefer verzehrt da lag.
Das treue Thier erkannte sogleich den Herrn und wedelte
mit dem Schwänze, doch vermochte es aus Schwäche nicht
mehr zu ihm zu gehen y Odysseus unterdrückte heimlich eine
Thräne, der Hund aber fiel, als er seinen Herrn im zwan-
zigsten Jahre heimkehren gesehen, todt nieder.
Jetzt trat Odysseus in den Saal, und als er von Tele-
machos Speise erhalten hatte, flehete er der Reihe nach auch
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der sein Schwager war, hörte, gedachte er die wachsende
Macht der Perser zu vernichten, ehe sie zu mächtig werden
würden, und wollte die Göttersprüche versuchen, ob er es
wagen dürfte, gegen die Perser in den Streit zu ziehen. Um
sich jedoch zuvor von der Wahrhaftigkeit der Orakel zu über-
zeugen, befahl Krösos seinen Boten, die er an verschiedene
Orakel sandte, am hundertsten Tage von ihrer Abreise aus
Sardes die Frage an die Orakel zu thun, womit jetzt gerade
Krösos beschäftigt sei. Was die übrigen Orakel antworteten,
wird nicht erzählt, das Delphische aber gab den Spruch:
„Sieh', ich zähle den Sand, anch kenn' ich die Tiefen des Meeres,
Höre den Stummen sogar und den Schweigenden selber vermehrn' ich;
Jetzo dringt ein Geruch in die Sinne mir, wie wenn vereinigt
Mit Lammfleische zusammen in Erz Schildkröte gekocht wird;
Erz ist darunter gesetzt, Erz oben darüber gcdecket"
An demselben Tage nämlich schnitt Krösos eine Schild-
kröte und ein Lamm in Stücke, kochte es zusammen in einem
ehernen Kessel und setzte einen ehernen Deckel daraus. Nun
suchte Krösos den Delphischen Gott sich gnädig zu machen
durch reichliche Opfer und Geschenke von Gold und Silber
von ungeheuerem Werthe, die er nach Delphi schickte. Den
Boten aber trug er auf, den Gott zu fragen, ob er gegen
die Perser in den Streit ziehen sollte. Er erhielt die Ant-
wort, daß er, wenn er gegen die Perser zöge, ein großes
Reich zerstören würde. Krösos freute sich über den Spruch
und hoffte nun ganz sicher, er würde des Kyros Reich zer-
stören. Daher beschenkte er alle Delphier und ließ zum dritten
Mal fragen, wie lange seine Herrschaft dauern werde. Der
Gott antwortete:
„Wenn dem Meder dereinst als König gebietet ein Maulthier,
Dann, zartfüßiger Lyder, entfleuch zu dem steinigten Hermos!
Halte nicht Stand, noch fürchte die Schmach feigherziger Eile!"
Darüber hatte Krösos noch größere Freude, denn er hoffte,
ein Maulthier würde nimmer König werden über die Meder,
und weder er noch seine Nachkommen würden das Königreich
verlieren.
Nun brach er auf und führte sein Heer über den Fluß
Halvs, Kyros aber sammelte seine Schaaren und zog ihm
entgegen. Es kam zur Schlacht, von beiden Seiten sanken
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riesigen Leib in blinkende Erzwaffcn gehüllt, zum Kampfe vor,
dem ungeheuren Kriegsgotte selber ähnlich. Ein Lächeln flog
über sein finster ernstes Antlitz, wie er mächtigen Schrittes,
die gewaltige Lanze schwingend, einherwandelte. Alle Danaer
freuten sich ringsum seines Anblicks und Schrecken durch-
schauderte die Schlachtreihen der Trojaner. Ja dem gewal-
tigen Hektor selbst fing sein Herz im Busen an zu schlagen,
aber er konnte nicht mehr ins Gewühl seiner Schaaren zurück-
fliehen, hatte er doch selbst den Zweikampf gefordert.
Ajax näherte sich ihm, den ehernen siebenhäutigen Schild
vortragend, den der berühmte Künstler Thchios ihm einst ge-
fertigt. Als er ganz nahe vor Hektor stand, sprach er dro-
hend: „Hektor, nun erkennst du, daß es im Danaervolk auch
außer dem löwenherzigen Peliden noch Helden giebt, und
zwar ihrer genug. Wohlan denn, beginne den blutigen
Kampf!" Ihm antwortete Hektor: „Göttergleicher Sohn des
Telamon, versuche mich nicht wie ein schwaches Kind oder ein
unkriegerisches Weib. Sind mir doch die Männerschlachten
wohl bekannt, ich weiß den Stierschild rechts und links hinzu-
wenden, weiß den Tanz des schrecklichen Kriegsgottes zu Fuße
zu tanzen und die Rosse im Gewühl zu lenken! Wohlan, nicht
mit heimlicher List sende ich den Speer nach dir, tapferer
Held, nein öffentlich, laß sehen, ob er dich treffe!" Mit diesen
Worten entsandte er in hohem Schwung die Lanze, und sie
fuhr dem Ajax in den Schild, durchdrang sechs Schichten und
ermattete erst in der siebenten Haut. Jetzt flog die Lanze
des Telamoniers durch die Luft: diese durchschmetterte dem
Hektor den ganzen Schild, durchschnitt seinen Leibrock und
würde ihm in die Weiche gedrungen sein, wenn nicht Hektor
ihrem Fluge ausgebogen wäre. Beide zogen die Speere aus
den Waffen und rannten wie unverwüstliche Waldeber auf's
Neue gegen einander an. Hektor zielte mit dem Speere
stoßend, dem Ajax auf die Mitte des Schildes, aber seine
Lanzenspitze bog sich und durchbrach das Erz nicht; Ajax hin-
gegen durchbohrte mit dem Speere den Schild seines Gegners
und streifte ihn selbst den Hals, daß ihm schwarzes Blut
entspritzte. Nun wich zwar Hektor ein wenig rückwärts, seine
nervige Rechte ergriff jedoch einen Feldstein und traf damit
den Schildbuckel des Feindes, daß das Erz erdröhnte. Ajax
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sah sich Hektar nach seinem Bruder Deiphobus um, denn
er hatte keine zweite Lanze zu versenden. Doch dieser war
verschwunden. Da wurde Hektor inne, daß es Athene war,
die ihn getäuscht hatte. Wohl sah er ein, daß das Schicksal
ihn jetzt fassen würde, er dachte daher nur darauf, wie er
nicht rühmlos in den Staub sinken wolle, zog sein gewalti-
ges Schwert von der Hüfte und stürmte, das geschwungene
in der Rechten, wie ein Adler einher, der auf einen geduckten
Hasen oder ein Lämmlein aus der Luft herabschießt. Der
Pelide wartete den Streich nicht ab, auch er drang unter
dem Schilde vor; sein Helm nickte, die Mähne flatterte, und
sternhell strahlte sein Speer, den er grimmig in seiner Rechten
schwenkte. Sein Auge durchspähte den Leib Hektors, for-
schend, wo etwa eine Wunde hasten könnte. Da fand er Alles
blank von der geraubten Rüstung umhüllt: nur wo Achsel
und Hals das Schlüsselbein verbindet, erschien die Kehle, die
gefährlichste Stelle des Lebens am Leib, ein weniges ent-
blößt. Dorthin lenkte Achilles schnell besonnen seinen Stoß
und durchstach ihm den Hals so mächtig, daß die Lanzenspitze
zum Genicke herausdrang. Doch durchschnitt ihm der Speer
die Gurgel nicht so, daß der Verwundete nicht noch reden
konnte, obgleich er in den Staub sank, während Achilles laut
frohlockte und den Leichnam Hunden und Vögeln preiszuge-
den drohte. Da begann der liegende Hektor, schon schwächer
athmend, zu flehen: „Ich beschwöre dich bei deinem Leben,
Achilles, bei deinen Knieen, bei deinen Eltern, laß mich bei
den Schiffen der Danaer nicht die Hunde zerreißen. Nimm
Erz und Gold, so viel du willst, zum Geschenk, und entsende
dafür meinen Leib nach Troja, daß Männer und Frauen
dort ihm die Ehre des Scheiterhaufens zu Theil werden
lassen."
Aber Achilles schüttelte sein fürchterliches Haupt und
sprach: „Beschwöre mich nicht bei meinen Knieen und meinen
Eltern, du Mörder meines Freundes! Niemand sei, der dir
die Hunde verscheuche von deinem Haupt, und wenn mir
deine Landsleute zwanzigfältige Sühnung darwögen und
noch mehr verhießen. Ja, wenn dich Priamos mir selbst
mit Gold aufwiegen wollte!" — „Ich kenne dich", stöhnte
Hektor sterbend, „ich ahnte, daß du nicht zu erweichen sein
4»
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lie sich berlisten und Herakles ging mit den pfeln davon, die ihm Eurystheus schenkte und die Herakles der Athene weihte.
12. Der Kerberos. Endlich sandte Eurystheus den Helden in Sie grause Unterwelt, um den Kerberos, den Hllenhund, auf die Oberwelt zu holen. Das war ein Hund mit drei Kpfen und mit einer Schlange statt des Schwanzes. Herakles stieg bei Tnaron (Kap Matapan), wo man sich den Eingang zur Unterwelt dachte, hinab und erhielt von Pluto, dem Gott der Unterwelt, die Erlaubnis, den Hund zur Oberwelt Lu führen, wenn er ihn ohne Waffen bezwnge. Zuvor opferte er eine schwarze Kuh, um die Schatten zu vershnen, und ging dann auf den Kerberos los, den er mit seiner Riesenstrke bewltigte, nur bi ihn der Schlangenkopf am Schwnze des Hundes in die Fe. Er brachte den Hund lebendig vor Eurystheus, der ihm befahl, das Tier wieder in die Unterwelt zurckzufhren.
Herakles Sei der Hmphate. Sein Tod. Infolge des giftigen Bisses des Hllenhundes verfiel der Held in Wahnsinn, in dem er manche heillose That verbte. Um geheilt zu werden, trat er auf Gttergehei in den Dieust der lydijchcn Knigin mphale, in deren Umgang sein Trbsinn schwand, so da er sich sogar an ihren Spinnrocken setzte, während sie seine Keule ergriff. Spter vermhlte er sich mit Dejanira. Auf der Heimfahrt gelangten sie an einen starken Strom. Der Kentaur Nefsos, ein Wesen, das unten ein Ro mit vier Fen, oben ein Mann mit zwei Armen war, erbot sich, Dejanira auf seinem Rcken Hinberzutragen. Am andern User wollte sie der Kentaur entfhren, doch Herakles scho ihm einen seiner giftigen Pfeile ins Herz. Nefsos aber gab im Sterben der Dejanira sein aus der Wunde strmendes vergiftetes Blut in einer Schale mit dem Bedeuten, da sie damit des Gatten Liebe be-wahren knnte, wenn er ihr untreu werden sollte. Einige Zeit darauf ge-wann Herakles die schne Jole lieb. Als er nun einst dem Zeus ein Opfer brachte, sandte ihm Dejanira ein mit dem Blute des Nessos be-strichenes Festkleid, und bald fhlte Herakles das Gift in seinem Krper wten. Unter grlichen Schmerzen ri er es vom Leibe, ri aber Haut und Fleisch mit weg. Im Gefhle des nahen Todes lie er sich von seinem Gefhrten Philoktetes, dem er seine Pfeile schenkte, nach dem Berg ta bringen und dort einen Scheiterhaufen errichten. Er bestieg den Holzsto, den sein Gefhrte anzndete. Unter dem Zucken der Blitze und dem Rollen des Donners stieg sein Geist zum Olymp empor, wo ihm Hebe, die Gttin der ewigen Jugend, vermhlt ward.
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Schlachtordnung bildeten. Die dreißig Schiffe, welche zuerst
angriffen, wurden alsbald von den Enterhaken ergriffen und
versenkt, oder erobert. Zuletzt flohen die Karthager nach be-
deutendem Verluste. Dublins feierte in Rom den ersten Triumph
wegen eines Seesieges. Auch wurde ihm für sein ganzes Leben
die Auszeichnung bewilligt, daß er sich Abends, wenn er von
Gastmählern heimkehrte, mit einer Fackel vorleuchten und mit
der Musik eines Flötenspielers begleiten lassen durfte. Auf dem
Forum wurde eine marmorne, mit den Schnäbeln der eroberten
Schiffe verzierte Säule ausgestellt, die noch jetzt erhalten ist
(260 v. Ehr.).
Im weiteren Verlaufe des Krieges zeichnete sich Marcus
Attilius Regulus durch Kühnheit und seltene Vaterlands-
liebe im Glück und Unglück aus. Nachdem er beim Berge
Eknomus all der Südküste von Sicilien die Karthager geschlagen
hatte (257 v. Ehr.), setzte er mit der Flotte nach Afrika über,
um die Feinde im eigenen Lande zu bekriegen. Er landete
glücklich und drang siegreich vor. Einst schlug er am Flusse
Bagradas ein Lager auf, als die Soldaten, die am Flusse
Wasser holten, auf eine ungeheure Schlange trafen, welche
120 Fuß lang war und die sich Nähernden entweder verschlang
oder mit ihrem giftigem Odem todtete. Alle Wurfgeschosse
prallten von dem schuppigen Rücken des Ungethüms ab. Zu-
letzt führte man schwere Ballisten heran und zertrümmerte den
Rückgrat der Schlange. Die abgezogene Haut des Thieres
wurde nach Rom geschickt.
Regulus eroberte in Afrika viele Städte und bedrängte
die Karthager so sehr, daß sie mit den Römern Frieden ge-
schlossen haben würden, wenn nicht die Bedingungen des Regulus
zu hart gewesen wären. Als die Gesandten um mildere Be-
dingungen flehten, antwortete er ihnen, sie sollten siegen oder
den Siegern gehorchen, und an den römischen Senat schrieb er:
„Ich habe die Thore Karthago's mit Schrecken versiegelt."
Aber plötzlich änderte sich die Lage der Dinge, ckan-
thippus war den Karthagern von Sparta aus zu Hülfe
geschickt, ein erfahrener Feldherr, der das gesunkene Glück
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Extrahierte Personennamen: Dublins Marcus
Attilius
Extrahierte Ortsnamen: Rom Sicilien Afrika Rom Afrika Sparta
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Kräften wieder auf. Als Herakles das inne ward, hielt er ihn
hoch empor und erwürgte ihn in der Luft. Darauf trug er
die goldenen Aepfel nach seinem Schiffe und kehrte nach Mycenä
zurück.
Endlich sandte Eurystheus den schwer geprüften Helden, den
er gern vernichtet hätte, in die grause Unterwelt, um Kerbe-
ros, den Höllenhund, auf die Oberwelt zu bringen und dann
wieder zurückzuführen. Das war ein Hund mit drei Köpfen,
der statt des Schwanzes eine Schlange hatte. Pluto, der Gott
der Unterwelt, bewilligte ihm den Hund unter der Bedingung,
daß er ihn unbewaffnet binde. Herakles stieg durch den Schlund
am Vorgebirge Tänarum, wo man sich den Eingang zur Unter-
welt dachte, hinab. Hier opferte er eine schwarze Kuh, um mit
dem Blute die Schatten zu versöhnen, und ging dann auf den
Kerberos los, den er mit seiner Riesenstärke bewältigte, nur biß
ihn der Schlangenkopf am Schwänze des Hundes in die Füße.
Lebendig brachte er den Hund vor Eurystheus, der ihm befahl,
das Thier wieder in die Unterwelt zurückzuführen.
Nachdem Herakles den Kerberos zurückgeführt hatte, war
er nach deni Beschluß der Götter von der Dienstbarkeit erlöst.
Aber es war dem Helden noch nicht beschieden, glücklich zu sein.
Das Gift vom Bisse des Höllenhundes wirkte schleichend nach
und zog ihm eine Gemüthskrankheit zu, die sich bis zum Wahn-
sinn steigerte. In diesem Zustande verübte er manche heillose
That, plünderte sogar das Delphische Orakel und beleidigte den
Gott Apollo. Da verkündigte die Gottheit, daß er nur dann
vom Wahnsinn genesen werde, wenn er sich abermals auf drei
Jahre als Sclave vermiethc. Er befolgte den Rath und trat
in die Dienste der Omphale, Königin von Lydien. Hier
verrichtete er von neuem glänzende Thaten, und sein Heldenmuth
erfüllte die Königin mit Bewunderung. Sein Trübsinn verlor
sich in ihrem Umgang; er legte sogar ihre Kleider an und fetzte
sich an den Spinnrocken, während sie sich mit seiner Löwenhaut
bedeckte und seine Keule ergriff.
Nach drei Jahren erwachte des Helden Thatkraft und trieb
ihn, neue Abenteuer zu suchen. Er kam nach Kalydon in
Aetolien, wo damals König Oeneus herrschte. Seine Tochter
war die schöne Dejanira, um die der Flußgott Acheloos
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