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1. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 54

1873 - Oldenburg : Stalling
54 wird ein Kind blühender Eltern es vom Schmause verstoßen und sagen: trolle dich, dein Vater ist ja nicht beim Gastmahl! Dann flüchtet es sich weinend zu der Mutter, die keinen Gatten mehr hat. Der aber wird die Hunde sättigen und die Würmer werden den Ueberrest verzehren! Was helfen mir nun die schmucken, zierlichen Gewände in den Kästen? Der Flamme will ich sie alle übergeben: was frommen sie mir? Hektor wird nicht mehr auf ihnen ruhen, nicht mehr in ihnen prangen!" So sprach sie weinend und wehklagend, und rings umher seufzten die Trojanerinnen. ^1' - \ 8. Die Eroberung von Troja. Nachdem die Griechen zehn Jahre lang erfolglos vor Troja gekämpft hatten, nahmen sie endlich ihre Zuflucht zur List. Auf den Rath des Odysseus fällten sie auf dem wald- reichen Jdagebirge hochstämmige Tannen, und nun zimmerte der kunstreiche Held Epeos ein mächtiges Roß, zuerst die Füße des Pferdes, dann den Bauch, über diesen fügte er den gewölbten Rücken, hinten die Weichen, vorn den Hals; über ihm formte er zierlich die Mähne, die sich flatternd zu bewegen schien: Kopf und Schweif wurden reichlich mit Haaren versehen, aufgerichtete Ohren an den Pserdekopf gesetzt und gläserne leuchtende Augen unter der Stirn angebracht: kurz es fehlte nichts, was an einem lebendigen Pferde sich regt und bewegt. So vollendete er mit Athene's Hülfe das Werk in drei Tagen, zur Verwunderung des ganzen Heeres. Nun stiegen die tapfersten Helden, Neoptolemos, der Sohn des Achilles, Menelaos, Diomedes, Odysseus, Philok- tetes, Ajax und andre, zuletzt Epeos, der das Roß verfertigt, in den geräumigen Bauch des hölzernen Pferdes: die übrigen Griechen aber steckten Zelte und Lagergeräth in Brand und segelten dann nach der nahe gelegenen Insel Tenedos, wo sie ans Land stiegen. Als die Trojaner den Rauch des Lagers in die Luft steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren, stürmten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem Griechischen Lager zu und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß. Während sie unter einander stritten, ob man das Wunder-

2. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 9

1873 - Oldenburg : Stalling
bewacht hatte, fand Herakles versteinert. Dafür mußte er aber mit einem Riesen kämpfen, der den Garten in Besitz ge- nommen hatte. Das war Antäos, ein Sohn der Erde, der von seiner Mutter mit einer Wundergabe ausgestattet war, die ihn fast unüberwindlich machte. Herakles rang mit ihm und warf ihn mehrmals nieder. So oft aber der Riese den mütterlichen Boden berührte, ward er neu gestärkt und sprang mit frischen Kräften wieder auf. Als Herakles das inne ward, hielt er ihn hoch empor und erwürgte ihn in der Luft. Darauf trug er die goldenen Aepfel nach seinem Schiffe und kehrte nach Mycenä zurück. Endlich sandte Eurystheus den schwer geprüften Helden, den er gern vernichtet hätte, in die grause Unterwelt, um Kerberos, den Höllenhund, auf die Oberwelt zu bringen und dann wieder zurückzuführen. Das war ein Hund mit drei Köpfen, der statt des Schwanzes eine Schlange hatte. Pluto, der Gott der Unterwelt, bewilligte ihm den Hund unter der Bedingung, daß er ihn unbewaffnet binde. Herakles stieg durch den Schlund am Vorgebirge Tänarum, wo man sich den Eingang zur Unterwelt dachte, hinab. Hier opferte er eine schwarze Kuh, um mit dem Blute die Schatten zu versöhnen, und ging dann auf den Kerberos los, den er mit seiner Riesenstärke bewältigte, nur biß ihn der Schlangenkopf am Schwänze des Hundes in die Füße. Lebendig brachte er den Hund vor Eurystheus, der ihm befahl, das Thier wieder in die Unterwelt zurückzuführen. Nachdem Herakles den Kerberos zurückgeführt hatte, war er nach dem Beschluß der Götter von der Dienstbarkeit er- löst. Aber es war dem Helden noch nicht beschieden, glücklich zu sein. Das Gift vom Bisse des Höllenhundes wirkte schleichend nach und zog ihm eine Gemüthskrankheit zu, die sich bis zum Wahnsinn steigerte. In diesem Zustande ver- übte er manche heillose That, plünderte sogar das Delphische Orakel und beleidigte den Gott Apollo. Da verkündigte die Gottheit, daß er nur dann vom Wahnsinn genesen werde, wenn er sich abermals auf drei Jahre als Sclave vermiethe. Er befolgte den Rath und trat in die Dienste der Om- phale, Königin von Lydien. Hier verrichtete er von neuem

3. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 23

1873 - Oldenburg : Stalling
23 Unter den Königen, die aus seinem Geschlechte in Theben regierten, ist besonders Lotos durch sein furchtbares Geschick berühmt geworden. Ein Orakel hatte ihm verkündet, der Sohn seiner Gemahlin Jokaste werde ihm das Leben rauben. Lotos zitterte vor dem Sohne, der ihm bald darauf geboren ward, und übergab ihn einem Diener, um ihn auszusetzen, nachdem er ihm die Knöcheln mit Nadeln durchbohrt hatte. Der Diener setzte ihn auf dem Berge Kithäron aus. Da fanden die Hirten des korinthischen Königs Polybos den schrei- enden Knaben und brachten ihn ihrer Königin Periböa, die keine Kinder hatte. Das königliche Paar nahm den Findling auf und erzog ihn an Sohnes statt. Da seine Füße in den ersten Tagen noch geschwollen waren, nannte man ihn Oedi- pus oder Schwellfuß. In Korinth wuchs er fröhlich auf und glaubte im Hause seiner Eltern zu sein, bis ihm einer seiner Altersgenossen einst im Zanke vorwarf, daß er ja nur ein an- genommenes Kind sei. Diese Mittheilung traf ihn hart; er wollte Gewißheit haben und fragte das Orakel zu Delphi über seine Herkunft. Dies gab ihm die Weisung, die Heimath zu meiden, sonst werde er seinen Vater tobten und seine Mutter zur Frau erhalten. Da Oedipus gewöhnt war, Ko- rinth als seine Heimath anzusehen, so kehrte er nicht wieder dahin zurück, und wanderte von Delphi aus nach Theben zu. Unterwegs kam er durch einen Hohlweg und begegnete hier einem Wagen, in dem ein Herr mit seinem Herold fuhr. Da"^' ^ er nicht ausweichen konnte, tödtete der Herold eins von feinen . Pferden; Oedipus griff zur Wehr und erschlug den Herrn sammt den Diener. Er setzte darauf seinen Weg fort und gelangte nach Theben, wo sich die Nachricht, daß König Lotos von Räuberhand gefallen sei, schon verbreitet hatte. So war denn Oedipus, ohne es zu ahnen, der Mörder seines Vaters geworden. Damals ward Theben von einem schrecklichen Ungeheuer heimgesucht; es war die Sphinx, die oben wie eine schöne Jungfrau, unten wie eine Löwin anzusehen war und an den Schultern Flügel hatte. Dies Ungethüm durchzog das Land und gab den Leuten ein Räthsel auf, das hieß also: „Was ist das für ein Geschöpf, das eine Stimme hat, am Morgen auf vier Füßen, Mittags auf zweien und Abends auf drei \ J/i \ io\ 4, f ri" 'j '

4. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 85

1873 - Oldenburg : Stalling
85 Speere und Schilde zurücklassen, vor allen aber das tiefste Geheimniß beobachten. Nach dieser Verabredung kehrte Telemachos nach der Stadt in seinen Palast zurück, wo die Freier, über die Ver- eitelung des Mordes an dem heimkehrenden Königssohn er- grimmt, auf neue Frevelthaten sannen. Am andern Morgen kehrte Odysseus, der inzwischen seine Bettlergestalt wieder angenommen hatte, mit dem Sauhirten Eumäos nach der Stadt. Unterwegs schon erfuhr der ver- kleidete König harte Kränkungen von einem unverschämten Ziegenhirten, dem Melantheus, der, auf Seiten der Freier stehend, diesen Ziegen zum Schmaus in die Stadt führte. Als er die Beiden sah, rief er aus: „Wahrlich, das heißt recht, ein Taugenichts führt den andern! Stets gesellt ja ein Gott den Gleichen zum Gleichen! Was führst du nun, Sauhirt, diesen Fresser, diesen beschwerlichen Bettler und Tellerlecker in die Stadt, der, die Schultern an den Thürpfosten sich reibend, um Brocken bittet! Wenn er zum Hüter eines Geheges, zum Ausfegen der Ställe taugte, könnte er Molken trinken, und Fett auf die Lenden gewinnen; doch zur Landarbeit wird er keine Lust haben und lieber für seinen unersättlichen Bauch um Futter betteln. Im Palaste des Odysseus werden ihn die Freier mit Schemeln werfen und ihm die Rippen zer- schmettern." Diese und andere Schmähungen ertrug der Held mit ruhiger Gelassenheit; bald enteilte der Ziegenhirt Melantheus zum Palaste, und auch Eumäos und der Bettler langten nach ihm an. Vor der Wohnung auf einem Haufen Dünger lag ein alter Hund des Odysseus, der, vormals ein stattlicher Jagdhund, jetzt verachtet und von Ungeziefer verzehrt da lag. Das treue Thier erkannte sogleich den Herrn und wedelte mit dem Schwänze, doch vermochte es aus Schwäche nicht mehr zu ihm zu gehen y Odysseus unterdrückte heimlich eine Thräne, der Hund aber fiel, als er seinen Herrn im zwan- zigsten Jahre heimkehren gesehen, todt nieder. Jetzt trat Odysseus in den Saal, und als er von Tele- machos Speise erhalten hatte, flehete er der Reihe nach auch

5. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 123

1873 - Oldenburg : Stalling
123 der sein Schwager war, hörte, gedachte er die wachsende Macht der Perser zu vernichten, ehe sie zu mächtig werden würden, und wollte die Göttersprüche versuchen, ob er es wagen dürfte, gegen die Perser in den Streit zu ziehen. Um sich jedoch zuvor von der Wahrhaftigkeit der Orakel zu über- zeugen, befahl Krösos seinen Boten, die er an verschiedene Orakel sandte, am hundertsten Tage von ihrer Abreise aus Sardes die Frage an die Orakel zu thun, womit jetzt gerade Krösos beschäftigt sei. Was die übrigen Orakel antworteten, wird nicht erzählt, das Delphische aber gab den Spruch: „Sieh', ich zähle den Sand, anch kenn' ich die Tiefen des Meeres, Höre den Stummen sogar und den Schweigenden selber vermehrn' ich; Jetzo dringt ein Geruch in die Sinne mir, wie wenn vereinigt Mit Lammfleische zusammen in Erz Schildkröte gekocht wird; Erz ist darunter gesetzt, Erz oben darüber gcdecket" An demselben Tage nämlich schnitt Krösos eine Schild- kröte und ein Lamm in Stücke, kochte es zusammen in einem ehernen Kessel und setzte einen ehernen Deckel daraus. Nun suchte Krösos den Delphischen Gott sich gnädig zu machen durch reichliche Opfer und Geschenke von Gold und Silber von ungeheuerem Werthe, die er nach Delphi schickte. Den Boten aber trug er auf, den Gott zu fragen, ob er gegen die Perser in den Streit ziehen sollte. Er erhielt die Ant- wort, daß er, wenn er gegen die Perser zöge, ein großes Reich zerstören würde. Krösos freute sich über den Spruch und hoffte nun ganz sicher, er würde des Kyros Reich zer- stören. Daher beschenkte er alle Delphier und ließ zum dritten Mal fragen, wie lange seine Herrschaft dauern werde. Der Gott antwortete: „Wenn dem Meder dereinst als König gebietet ein Maulthier, Dann, zartfüßiger Lyder, entfleuch zu dem steinigten Hermos! Halte nicht Stand, noch fürchte die Schmach feigherziger Eile!" Darüber hatte Krösos noch größere Freude, denn er hoffte, ein Maulthier würde nimmer König werden über die Meder, und weder er noch seine Nachkommen würden das Königreich verlieren. Nun brach er auf und führte sein Heer über den Fluß Halvs, Kyros aber sammelte seine Schaaren und zog ihm entgegen. Es kam zur Schlacht, von beiden Seiten sanken

6. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 47

1873 - Oldenburg : Stalling
47 riesigen Leib in blinkende Erzwaffcn gehüllt, zum Kampfe vor, dem ungeheuren Kriegsgotte selber ähnlich. Ein Lächeln flog über sein finster ernstes Antlitz, wie er mächtigen Schrittes, die gewaltige Lanze schwingend, einherwandelte. Alle Danaer freuten sich ringsum seines Anblicks und Schrecken durch- schauderte die Schlachtreihen der Trojaner. Ja dem gewal- tigen Hektor selbst fing sein Herz im Busen an zu schlagen, aber er konnte nicht mehr ins Gewühl seiner Schaaren zurück- fliehen, hatte er doch selbst den Zweikampf gefordert. Ajax näherte sich ihm, den ehernen siebenhäutigen Schild vortragend, den der berühmte Künstler Thchios ihm einst ge- fertigt. Als er ganz nahe vor Hektor stand, sprach er dro- hend: „Hektor, nun erkennst du, daß es im Danaervolk auch außer dem löwenherzigen Peliden noch Helden giebt, und zwar ihrer genug. Wohlan denn, beginne den blutigen Kampf!" Ihm antwortete Hektor: „Göttergleicher Sohn des Telamon, versuche mich nicht wie ein schwaches Kind oder ein unkriegerisches Weib. Sind mir doch die Männerschlachten wohl bekannt, ich weiß den Stierschild rechts und links hinzu- wenden, weiß den Tanz des schrecklichen Kriegsgottes zu Fuße zu tanzen und die Rosse im Gewühl zu lenken! Wohlan, nicht mit heimlicher List sende ich den Speer nach dir, tapferer Held, nein öffentlich, laß sehen, ob er dich treffe!" Mit diesen Worten entsandte er in hohem Schwung die Lanze, und sie fuhr dem Ajax in den Schild, durchdrang sechs Schichten und ermattete erst in der siebenten Haut. Jetzt flog die Lanze des Telamoniers durch die Luft: diese durchschmetterte dem Hektor den ganzen Schild, durchschnitt seinen Leibrock und würde ihm in die Weiche gedrungen sein, wenn nicht Hektor ihrem Fluge ausgebogen wäre. Beide zogen die Speere aus den Waffen und rannten wie unverwüstliche Waldeber auf's Neue gegen einander an. Hektor zielte mit dem Speere stoßend, dem Ajax auf die Mitte des Schildes, aber seine Lanzenspitze bog sich und durchbrach das Erz nicht; Ajax hin- gegen durchbohrte mit dem Speere den Schild seines Gegners und streifte ihn selbst den Hals, daß ihm schwarzes Blut entspritzte. Nun wich zwar Hektor ein wenig rückwärts, seine nervige Rechte ergriff jedoch einen Feldstein und traf damit den Schildbuckel des Feindes, daß das Erz erdröhnte. Ajax

7. Erzählungen aus der Griechischen Geschichte in biographischer Form - S. 51

1873 - Oldenburg : Stalling
51 sah sich Hektar nach seinem Bruder Deiphobus um, denn er hatte keine zweite Lanze zu versenden. Doch dieser war verschwunden. Da wurde Hektor inne, daß es Athene war, die ihn getäuscht hatte. Wohl sah er ein, daß das Schicksal ihn jetzt fassen würde, er dachte daher nur darauf, wie er nicht rühmlos in den Staub sinken wolle, zog sein gewalti- ges Schwert von der Hüfte und stürmte, das geschwungene in der Rechten, wie ein Adler einher, der auf einen geduckten Hasen oder ein Lämmlein aus der Luft herabschießt. Der Pelide wartete den Streich nicht ab, auch er drang unter dem Schilde vor; sein Helm nickte, die Mähne flatterte, und sternhell strahlte sein Speer, den er grimmig in seiner Rechten schwenkte. Sein Auge durchspähte den Leib Hektors, for- schend, wo etwa eine Wunde hasten könnte. Da fand er Alles blank von der geraubten Rüstung umhüllt: nur wo Achsel und Hals das Schlüsselbein verbindet, erschien die Kehle, die gefährlichste Stelle des Lebens am Leib, ein weniges ent- blößt. Dorthin lenkte Achilles schnell besonnen seinen Stoß und durchstach ihm den Hals so mächtig, daß die Lanzenspitze zum Genicke herausdrang. Doch durchschnitt ihm der Speer die Gurgel nicht so, daß der Verwundete nicht noch reden konnte, obgleich er in den Staub sank, während Achilles laut frohlockte und den Leichnam Hunden und Vögeln preiszuge- den drohte. Da begann der liegende Hektor, schon schwächer athmend, zu flehen: „Ich beschwöre dich bei deinem Leben, Achilles, bei deinen Knieen, bei deinen Eltern, laß mich bei den Schiffen der Danaer nicht die Hunde zerreißen. Nimm Erz und Gold, so viel du willst, zum Geschenk, und entsende dafür meinen Leib nach Troja, daß Männer und Frauen dort ihm die Ehre des Scheiterhaufens zu Theil werden lassen." Aber Achilles schüttelte sein fürchterliches Haupt und sprach: „Beschwöre mich nicht bei meinen Knieen und meinen Eltern, du Mörder meines Freundes! Niemand sei, der dir die Hunde verscheuche von deinem Haupt, und wenn mir deine Landsleute zwanzigfältige Sühnung darwögen und noch mehr verhießen. Ja, wenn dich Priamos mir selbst mit Gold aufwiegen wollte!" — „Ich kenne dich", stöhnte Hektor sterbend, „ich ahnte, daß du nicht zu erweichen sein 4»

8. Altertum - S. 9

1894 - Oldenburg : Stalling
9 lie sich berlisten und Herakles ging mit den pfeln davon, die ihm Eurystheus schenkte und die Herakles der Athene weihte. 12. Der Kerberos. Endlich sandte Eurystheus den Helden in Sie grause Unterwelt, um den Kerberos, den Hllenhund, auf die Oberwelt zu holen. Das war ein Hund mit drei Kpfen und mit einer Schlange statt des Schwanzes. Herakles stieg bei Tnaron (Kap Matapan), wo man sich den Eingang zur Unterwelt dachte, hinab und erhielt von Pluto, dem Gott der Unterwelt, die Erlaubnis, den Hund zur Oberwelt Lu führen, wenn er ihn ohne Waffen bezwnge. Zuvor opferte er eine schwarze Kuh, um die Schatten zu vershnen, und ging dann auf den Kerberos los, den er mit seiner Riesenstrke bewltigte, nur bi ihn der Schlangenkopf am Schwnze des Hundes in die Fe. Er brachte den Hund lebendig vor Eurystheus, der ihm befahl, das Tier wieder in die Unterwelt zurckzufhren. Herakles Sei der Hmphate. Sein Tod. Infolge des giftigen Bisses des Hllenhundes verfiel der Held in Wahnsinn, in dem er manche heillose That verbte. Um geheilt zu werden, trat er auf Gttergehei in den Dieust der lydijchcn Knigin mphale, in deren Umgang sein Trbsinn schwand, so da er sich sogar an ihren Spinnrocken setzte, während sie seine Keule ergriff. Spter vermhlte er sich mit Dejanira. Auf der Heimfahrt gelangten sie an einen starken Strom. Der Kentaur Nefsos, ein Wesen, das unten ein Ro mit vier Fen, oben ein Mann mit zwei Armen war, erbot sich, Dejanira auf seinem Rcken Hinberzutragen. Am andern User wollte sie der Kentaur entfhren, doch Herakles scho ihm einen seiner giftigen Pfeile ins Herz. Nefsos aber gab im Sterben der Dejanira sein aus der Wunde strmendes vergiftetes Blut in einer Schale mit dem Bedeuten, da sie damit des Gatten Liebe be-wahren knnte, wenn er ihr untreu werden sollte. Einige Zeit darauf ge-wann Herakles die schne Jole lieb. Als er nun einst dem Zeus ein Opfer brachte, sandte ihm Dejanira ein mit dem Blute des Nessos be-strichenes Festkleid, und bald fhlte Herakles das Gift in seinem Krper wten. Unter grlichen Schmerzen ri er es vom Leibe, ri aber Haut und Fleisch mit weg. Im Gefhle des nahen Todes lie er sich von seinem Gefhrten Philoktetes, dem er seine Pfeile schenkte, nach dem Berg ta bringen und dort einen Scheiterhaufen errichten. Er bestieg den Holzsto, den sein Gefhrte anzndete. Unter dem Zucken der Blitze und dem Rollen des Donners stieg sein Geist zum Olymp empor, wo ihm Hebe, die Gttin der ewigen Jugend, vermhlt ward.

9. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 60

1861 - Oldenburg : Stalling
60 Schlachtordnung bildeten. Die dreißig Schiffe, welche zuerst angriffen, wurden alsbald von den Enterhaken ergriffen und versenkt, oder erobert. Zuletzt flohen die Karthager nach be- deutendem Verluste. Dublins feierte in Rom den ersten Triumph wegen eines Seesieges. Auch wurde ihm für sein ganzes Leben die Auszeichnung bewilligt, daß er sich Abends, wenn er von Gastmählern heimkehrte, mit einer Fackel vorleuchten und mit der Musik eines Flötenspielers begleiten lassen durfte. Auf dem Forum wurde eine marmorne, mit den Schnäbeln der eroberten Schiffe verzierte Säule ausgestellt, die noch jetzt erhalten ist (260 v. Ehr.). Im weiteren Verlaufe des Krieges zeichnete sich Marcus Attilius Regulus durch Kühnheit und seltene Vaterlands- liebe im Glück und Unglück aus. Nachdem er beim Berge Eknomus all der Südküste von Sicilien die Karthager geschlagen hatte (257 v. Ehr.), setzte er mit der Flotte nach Afrika über, um die Feinde im eigenen Lande zu bekriegen. Er landete glücklich und drang siegreich vor. Einst schlug er am Flusse Bagradas ein Lager auf, als die Soldaten, die am Flusse Wasser holten, auf eine ungeheure Schlange trafen, welche 120 Fuß lang war und die sich Nähernden entweder verschlang oder mit ihrem giftigem Odem todtete. Alle Wurfgeschosse prallten von dem schuppigen Rücken des Ungethüms ab. Zu- letzt führte man schwere Ballisten heran und zertrümmerte den Rückgrat der Schlange. Die abgezogene Haut des Thieres wurde nach Rom geschickt. Regulus eroberte in Afrika viele Städte und bedrängte die Karthager so sehr, daß sie mit den Römern Frieden ge- schlossen haben würden, wenn nicht die Bedingungen des Regulus zu hart gewesen wären. Als die Gesandten um mildere Be- dingungen flehten, antwortete er ihnen, sie sollten siegen oder den Siegern gehorchen, und an den römischen Senat schrieb er: „Ich habe die Thore Karthago's mit Schrecken versiegelt." Aber plötzlich änderte sich die Lage der Dinge, ckan- thippus war den Karthagern von Sparta aus zu Hülfe geschickt, ein erfahrener Feldherr, der das gesunkene Glück

10. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 5

1868 - Oldenburg : Stalling
5 Kräften wieder auf. Als Herakles das inne ward, hielt er ihn hoch empor und erwürgte ihn in der Luft. Darauf trug er die goldenen Aepfel nach seinem Schiffe und kehrte nach Mycenä zurück. Endlich sandte Eurystheus den schwer geprüften Helden, den er gern vernichtet hätte, in die grause Unterwelt, um Kerbe- ros, den Höllenhund, auf die Oberwelt zu bringen und dann wieder zurückzuführen. Das war ein Hund mit drei Köpfen, der statt des Schwanzes eine Schlange hatte. Pluto, der Gott der Unterwelt, bewilligte ihm den Hund unter der Bedingung, daß er ihn unbewaffnet binde. Herakles stieg durch den Schlund am Vorgebirge Tänarum, wo man sich den Eingang zur Unter- welt dachte, hinab. Hier opferte er eine schwarze Kuh, um mit dem Blute die Schatten zu versöhnen, und ging dann auf den Kerberos los, den er mit seiner Riesenstärke bewältigte, nur biß ihn der Schlangenkopf am Schwänze des Hundes in die Füße. Lebendig brachte er den Hund vor Eurystheus, der ihm befahl, das Thier wieder in die Unterwelt zurückzuführen. Nachdem Herakles den Kerberos zurückgeführt hatte, war er nach deni Beschluß der Götter von der Dienstbarkeit erlöst. Aber es war dem Helden noch nicht beschieden, glücklich zu sein. Das Gift vom Bisse des Höllenhundes wirkte schleichend nach und zog ihm eine Gemüthskrankheit zu, die sich bis zum Wahn- sinn steigerte. In diesem Zustande verübte er manche heillose That, plünderte sogar das Delphische Orakel und beleidigte den Gott Apollo. Da verkündigte die Gottheit, daß er nur dann vom Wahnsinn genesen werde, wenn er sich abermals auf drei Jahre als Sclave vermiethc. Er befolgte den Rath und trat in die Dienste der Omphale, Königin von Lydien. Hier verrichtete er von neuem glänzende Thaten, und sein Heldenmuth erfüllte die Königin mit Bewunderung. Sein Trübsinn verlor sich in ihrem Umgang; er legte sogar ihre Kleider an und fetzte sich an den Spinnrocken, während sie sich mit seiner Löwenhaut bedeckte und seine Keule ergriff. Nach drei Jahren erwachte des Helden Thatkraft und trieb ihn, neue Abenteuer zu suchen. Er kam nach Kalydon in Aetolien, wo damals König Oeneus herrschte. Seine Tochter war die schöne Dejanira, um die der Flußgott Acheloos
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